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Kryptovirus greift Praxisnetzwerk an.
Erfahrungen des Kollegen Dietmar Zuran

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Patientendaten sind das Wertvollste, was eine Praxis hat. Dessen ist man sich in aller Regel jedoch gar nicht bewusst und realisiert es erst dann, wenn sie plötzlich nicht mehr vorhanden sind. Ich spreche da aus eigener leidvoller Erfahrung, denn wie viele meiner Kollegen in Österreich und mittlerweile auch in Deutschland wurde auch meine Praxis vor kurzem Opfer eines sog. Kryptovirus.

Angehängt war dieser an eine völlig authentische und professionell gestaltete Bewerbung einer zahnmedizinischen Fachangestellten. Da viele Zahnärzte und Kieferorthopäden auf der Suche nach qualifiziertem Personal sind, wird eine solche Mail natürlich geöffnet. Und damit nimmt das Unheil seinen Lauf.

Kurze Zeit später wurde der Virus aktiv und verschlüsselte in wenigen Minuten alle Daten auf dem Server. Von einem Moment auf den nächsten kam man an nichts mehr heran und das Weiterarbeiten wurde unmöglich gemacht. Der Virus greift das komplette Netzwerk inkl. der Sicherungen an.

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Auf dem Server fand sich dann ein Datenlink mit einem Text, der dazu aufforderte, eine Summe zwischen 2.000 und 10.000 EUR zu zahlen, um die Datenverschlüsselung wieder rückgängig zu machen. Meinen Informationen zufolge hatten einige Kollegen komplette Datenverluste zu verzeichnen und haben die Zahlung vorgenommen. Da sie über sog. Bit Coins erfolgte, ist es nicht möglich, nachzuvollziehen, wohin diese erfolgt. Viele sind aber wohl mit einer Datensicherung und mehr oder weniger geringen Verlusten davongekommen.

Wir selbst hatten noch Glück im Unglück, weil wir just zum Zeitpunkt des Virusangriffes unsere Software umstellten und daher alles doppelt hatten. Das war allerdings Zufall.

So oder so: In jedem Falle eine höchst ärgerliche und extrem nervenaufreibende Sache, die kein Mensch braucht und die den ganzen Praxisbetrieb lahmlegt.

Aus Schaden wird man klug und aus Fehlern kann man lernen. Was habe ich aus dieser Erfahrung gelernt?

  • Ich habe mich bis dato nicht um ein professionelles Datenmanagement gekümmert. Man sollte unbedingt darüber nachdenken, welche immensen Vorteile es hat, für seine Datensicherung permanent ein spezialisiertes Rechenzentrum zu nutzen, bei dem die automatische Rücksicherung garantiert wird.
  • Oft ziehen erst krisenhafte Situationen ein Handeln nach sich. Sehr viel effektiver ist es jedoch, frühzeitig Strategien zu entwickeln, um eben solche krisenhaften Situationen zu verhindern.
  • Dies gilt nicht nur für den Bereich der Datensicherung, sondern auch für den Wettbewerb um Wunschpatienten. Abzuwarten, bis die Patientenzahlen rückläufig sind, ist falsch und führt über kurz oder lang in ein Desaster.

Vor allem dieser letzte Punkt ist mir – vermutlich ausgelöst durch den Schock mit dem Kryptovirus – erst jetzt so richtig bewusstgeworden. Die Gewinnung von Neupatienten nimmt in den meisten Fällen nicht die Priorität ein, die sie eigentlich einnehmen müsste. Man überlässt vieles dem Zufall und glaubt, mit den vorhandenen Mitteln optimal aufgestellt zu sein.

Aber letztendlich sind wir als Praxisinhaber auch Unternehmer. Und als solcher haben wir nicht nur Verantwortung für unsere Familien und uns selbst, sondern auch für unsere Mitarbeiter. Wir müssen heute dafür sorgen, dass unsere Praxen auch zukünftig zu den erfolgreichen Praxen zählen.

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Genau das thematisiert der Kollege Dr. Michael Visse immer wieder, wofür ich ihm sehr dankbar bin. Gemeinsam mit seinem Team von iie-systems hat er für uns Anwender durchdachte und effektive Konzepte entwickelt, die das ermöglichen.

Ich wundere mich selbst, dass ich all diese Erkenntnisse erst jetzt richtig verinnerlicht habe. Vielleicht braucht es wirklich erst ein sehr unangenehmes Ereignis, damit man wachgerüttelt wird. Die Patientenzuwächse in unser Praxis sind derzeit sehr erfreulich. Aber ich möchte nicht so lange warten, bis sich das ggf. einmal ändert. Dahingehend hat sich meine Einstellung stark gewandelt.

Die Applikationen von iie-systems haben wir schon seit einiger Zeit installiert, bislang aber viel zu wenig genutzt. Die Umsetzung hat an vielen Stellen gestockt. Das wird sich ab sofort ändern, und wir werden alle Module verstärkt einsetzen. Ich bin heute mehr als je davon überzeugt, dass es sich lohnen wird.

 

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